Nö, kein Vorwurf an Goppeln. Wer nach so einer starken Saison schon aufgestiegen ist, lässt vielleicht auch unterbewusst die Zügel ein bisschen schleifen. Gegen die starken Weixdorfer geht man da logischerweise als klarer Verlierer vom Platz (insgesamt aus Trachenberger Sicht natürlich dennoch eine sehr ärgerliche Sache) und auch von einem in dieser Saison sehr enttäuschenden ESV kassiert man da vier Gegentore. Weixdorf hatte in dieser Saison vom Spielplan her das Glück, erst dann gegen die Jungs aus dem Gebergrund zu spielen, als die schon aufgestiegen waren.
Und pures Glück, gekoppelt an die bekannte Trachenberger Abschlussschwäche, hatte Weixdorf auch im gestrigen Aufstiegsendspiel. Ich habe auf Seiten der SGM deutlich mehr Großchancen gesehen als von der SGW, die sich über zwei, drei Gegentreffer nicht hätte beschweren dürfen.
Nennen wir es eben das Glück des Tüchtigen, was aber heißen würde, dass die Trachenberger Offensive nicht tüchtig genug ist, sonst hätte sie vielleicht auch mal Glück. Das lässt sich mit Zahlen untermauern. Ein Blick auf die ersten fünf Mannschaften der Tabelle zeigt, dass Motor unter diesen Teams zwar die zweitwenigsten Gegentore kassiert hat (übrigens fünf weniger als Meister Goppeln), aber auch als einziges Team weniger als 70 Treffer gemacht hat (und zwar nur 64, Goppeln hat mit 87 Toren ein Drittel mehr auf dem Konto!). In der Summe und - auch hier werfe ich das Wort in den Ring - mit etwas Glück kann so eine Ausbeute für den Aufstieg reichen.
Hat sie aber nicht, was auch am Punktabzug liegt. Ob das die richtige Lösung war, muss der Stadtverband wissen. Durch die Punktabzüge hat der schon zu einem frühen Saisonzeitpunkt in den Abstiegsstrudel geratene ESV nicht mehr an sich geglaubt und auch Motor hat dadurch - wie 2012 denkbar knapp - den Aufstieg verpasst. Wenn es das war, was der Verband bezwecken wollte, kann man ihm dazu nur gratulieren. Die SGM muss sich aber an die eigene Nase fassen, denn die Regelung war bekannt und Ursache waren eigene Versäumnisse. Und auch demnächst wird es wieder Abzüge hageln, wenn kein Wunder geschieht.
Ist mir aber eigentlich egal. Ich bleibe Trachenberger, egal in welcher Liga. Nur für die Mannschaft ist es ärgerlich, denn die guten Leistungen haben in dieser Saison überwogen. Wie man bspw. im Pokal Stadtoberligisten die Grenzen aufgezeigt hat, war beeindruckend. Danke dafür!